Samstag, 14. Dezember 2013

Schenke uns reinen Wein ein, Jorge: Ein offener Brief an den Bischof von Rom (alias „Papst Francis“)

Schenke uns reinen Wein ein, Jorge: Ein offener Brief an den Bischof von Rom (alias „Papst Francis“)
von Kevin Annett




versendet 6. Dezember 2013
Rufe keinen Menschen auf Erden als deinen Vater an, denn du hast nur den einen Vater, der im Himmel ist“ – Matthew 23:9
Über allem hinaus, jeder erfolgreiche Führer muss als religiös gelten“ – Nicolo Machiavelli


Das einfältige Grinsen von dir, Jorge, geht mir wirklich langsam auf die Nerven.
Was heißt es schon, der CEO der reichsten Korporation des Planeten zu sein? Mich bekümmert es nicht, wie viele Medienmogule deinen feinen Hintern verehren. Versuche dich doch einfach mal in schicklichem Verhalten, Mann. Betrachte die Lilien auf der Wiese, oder dergleichen.
Klar, es ist nicht so, also ob du in diesen Tagen allen Grund zur Freude hättest. Ich würde sagen, Herzlichen Glückwunsch, Kumpel! Du hast es wirklich geschafft! Wer sonst, wenn nicht ein Jesuit, könnte die Welt in den Glauben bringen, er sei der Nächstbeste gleich nach Jesus Christus persönlich? Ein bisschen in die Kamera grinsen und winken und die politisch korrekten Phrasen herunterdreschen, nach denen sich die Geschundenen und Misshandelten so sehr sehnen.
Sicherlich, jeder 0-8-15 PR-Sprecher wird dir Topnoten für deine glänzende Fassade und spirituellen Ausdünstungen in Rom vergeben. Doch lass dir das nicht zu Kopf steigen. Wir alle sehen deine Augenwischerei. Man betrachte nur die fabelhafte Öffentlichkeitsarbeit, die du für General Galtieri und seine Kumpanen unten in Buenos Aires vollbracht hast, während die sich ihrer schmutzigen Kriege widmeten. Du lügst besser als der Rest, Jorge, ernsthaft und überzeugend, nicht so wie dein bedauernswerter Vorgänger, Herr Ratzinger, den sogar ihr Kardinäle gerne als „Joe die Ratte“ bezeichnet habt, für seine unverfroren ehrliche Dreistigkeit.
Sag Joe übrigens Hallo von mir. Ich hoffe er ist nicht nachtragend.
Aber genug mit diesem heiteren Geplänkel, Jorge. Ich möchte, dass du ein paar Dinge für mich und die Welt klar stellst.
Soweit verstehe ich dich ja. Du hältst dir alle Kritik und die ganzen Anwälte mit ihren gerichtlichen Vorladungen vom Leibe mit deinem politisch korrekten Kauderwelsch, während die Zahlenschieber eurer Vatikanbank das ganze Schwarzgeld aus euren mafiosen Kreisen und der Kriegsmaschinerie in die verschiedenen Überseekanäle weiterleiten, wie offenbar auch nach Peking. Vielleicht stimmt es ja sogar, dass ihr mit China zusammen den Weltfinanzmarkt durch eine Einheitswährung unter eure Kontrolle bringen wollt, wie man es aus euren eigenen Insiderkreisen vernimmt. Aber warum sollte dein Ablenkungsmanöver überhaupt funktionieren, wenn doch bekannt ist, wie erprobte diese Methode unter Regimen ist, die sich im Belagerungszustand befinden?
Nun, wie wir in Belfast zu sagen pflegen, Jorge, wenn das Geschäft zu Stande kommt, werde ich das Glas zum Trinken erheben, aber nur wenn dein Geld sauber ist. Und die Spitze des Eisbergs ist ja: Man mag der Überheblichkeit die Schuld zuschieben, aber der tatsächliche Erfolg deiner „Jorge - das zweite Kommen“ Nummer scheint dich tatsächlich selbst von deiner eigenen Lüge zu überzeugen, wenn man deine jüngsten öffentlichen Mahnrufe (und da gab es viele) in Betracht zieht.
Nur tut das niemals gut, wie wir von Machiavelli wissen. Ich weiß du hast ihn gelesen. Der gewiefte Ratgeber für Päpste aus dem sechzehnten Jahrhundert, der Leuten wie dir zu verstehen gegeben hat, ihre wahre Absicht niemals für zu lange zu verbergen, um sich am Ende nicht noch in ihr eigenes Lügenszenario zu verstricken, was Zwietracht in den eigenen Reihen sähen könnte. Genau das machst du nun, und dem Anschein nach trittst du dabei ein paar italienischen Kardinälen und ihren Bankstern gehörig auf die Füße, die zurecht davon wissen, genau wie du, dass Gebete und Frömmigkeit gerade recht für die Massen sind, während euer „Gott“ in der Zwischenzeit die Kohle scheffelt.
Wie auch immer, Jorge, warum schenkst du uns keinen reinen Wein ein? Du weißt doch genau, dass der weltweite Kapitalismus nichts für dich ist, genauso wenig, wie du Gerechtigkeit zu den Armen bringen wirst – obwohl ich deine goldige Geschichte mochte, die eure Medienbeauftragen vor Kurzem verbreiteten, wobei du, wie einst St. Francis an seinem letzten Tag, bei Nacht durch die Straßen Roms gelaufen bist, um die Obdachlosen zu speisen.
Vergiss aber bei all dieser Gefühlsduselei nicht, was mit dem letzten Papst im Herbst 1978 passierte, der versuchte reinen Tisch zu machen und die Reichtümer des Vatikans freizugeben. John Paul I starb nach 28 Tagen im Amt – offensichtlich vergiftet – während du, Jorge, noch am Leben bist. Das sagt uns doch einiges!
Darüber hinaus, je mehr du über Reformen und Gerechtigkeit plapperst, desto mehr beginnt deine Glaubwürdigkeit entlang deiner weisen und makellosen Robe herunterzuhängen. Letztendlich bist du immer noch der treuhänderische (rechtlich verantwortliche) Kopf des größten Kindeshandel-Netzes und der größten kriminellen Verschwörung dieses Planeten, was du in deine „Apostolischen Brief“ vom 11. Juli selbst bestätigt hast. Damit hast du für alle Katholiken in Erinnerung gebracht, dass jeder, der über Kindesmisshandlungen hinter den verschlossenen Türen der Kirche redet, darauf gefasst machen kann, seine Rosenkranz-Perlen fortan in den feuchten Kerkern im Kellergeschoss des Vatikans zu zählen.
Machiavelli wäre stolz gewesen, über eine solche Ehrlichkeit. Führer, so sagte er, sollten niemals von ihrer Schonungslosigkeit zurückweichen, um ihre Autorität zu schützen. Und dein Apostolischer Brief setzte genau das um, was Machiavelli beschrieb, nämlich, dass ein Führer, der bei unrechtem Handeln erwischt wird, vorzugeben hat, dass er dabei ist, sein Reich zu reformieren, während er im Hintergrund jede Möglichkeit weiterer Entlüftungen über sein Treiben im Keim erstickt. Er muss alle Beweise begraben und alle undichten Informationskanäle verspachteln. Das hast du getan.
Aber was zum Henker, Jorge? Deine Gebieter sprachen lediglich davon, Reformierungen vorzutäuschen! Vortäuschen, nicht in die Tat umsetzen, Dummbatz! Das letzte was jemand in solch kritischen Momenten innerhalb eines ins Wanken geratenen Regimes tut, ist die Schleusentore des Wandels zu öffnen.


Jesus, Jorge, das musst du doch wissen! Das ist Grundwissen politischer Arithmetik. Niemand wird CEO in der Bestie von Rom ohne die Spielregeln zu kennen. Vielleicht hat der professionelle Schurke in dir uns alle an der Nase herumgeführt. Ende nur nicht darin, dich selbst zu verarschen – die Kartinalssünde jedes Führers, laut Machiavelli.
Darin liegt der letzte Knackpunkt, Jorge, und der eigentliche Beweggrund meines kleines Epistels an dich: Am Ende zählt nichts von alledem. Sowohl du in deinem Amt, als auch die Korporation des Vatikans, existieren faktisch nicht mehr, juristisch wie spirituell. Am 4. August diesen Jahres wurde die gesamte Kirche zu einer „Transnationalen kriminellen Organisation“ nach dem Völkerrecht erklärt. Das bedeutet, dass die Macht von dir und deiner Gefolgschaft zu diesem Zeitpunkt in einem juristischen Vakuum neutralisiert wurde.
Jetzt, da sich die Weihnachtszeit anbahnt und sich jedermann wieder in den Mythos des Santa Claus einschwingt, welches größere Santa Claus Märchen könnte es da geben, als der unerträgliche Glaube, dass der Vatikan ein souveräner Staat ist, mit eigenen Gesetzen? Doch kann auch der Glaube von Millionen in die Zierte des Königs nicht seine eigentliche Nacktheit verbergen.
Natürlich spielen Politik und Rechtsprechung auf der ganzen Welt bei der ganzen Papstlüge mit. Wer würde das nicht, bei ein paar Millionen Kröten zur Wahlzeit? Doch hinter diesem Doppelspiel steht die unabwendbare Wahrheit des Gesetzes, Jorge. Dieses Gesetzt besagt, dass sich kein Führer über die Gerechtigkeit stellen kann. Eine institutionalisierte, kinderhandelnde und geldwaschende Organisation, wie eure Kirche, ist ganz einfach ein krimineller Körper, dessen Besitz und Vermögen jederzeit rechtmäßig eingezogen werden kann und dessen Amtsinhaber unter Arrest genommen werden können… nicht morgen, schon heute.
Es kommt noch besser, Kumpel. Denn noch weiter hinter dieser Gerichtsbarkeit befindet sich ein allmächtiger Gott, dessen Urteil das der irdischen Rechtsprechung noch bei weitem an Tiefgründigkeit, Gerechtigkeit und Endgültigkeit übersteigt.
Vielleicht weißt du das ja auch, in Anbetracht dessen, wie obligatorisch du dich mit deinen Worten auf Gott beziehst und die wahre Göttlichkeit auf ein harmloses, ikonisches Bildnis reduzierst. So machen das Killer mit ihren Opfern. Das Lippenbekenntnis ist immer die erste Reaktion von Schuldgefühlen. Das alles funktioniert aber nicht mehr, Jorge.
Man könnte das eine kosmische Pointe nennen, wie ich es erstmals vernommen habe am Tag nach unserer ersten Exorzismus-Zeremonie außerhalb des Vatikans im Spätjahr 2009, als am nächsten Morgen ein Tornado im Zentrum Roms wütete. Genau das ist es auch:
Unser lebendiger Gott trat aus den religiösen Kulissen hervor um euch und euren blutigen Tempel zu erschüttern. Keine eurer Worte und Gesten haben die Macht, die verheerende Umwälzung aufzuhalten, die eure gesamte korrupte Mafia in die Knie zwingen wird.
Ich hasse und verachte euer religiöses Establishment und möchte nichts davon mehr sehen… ich bin gegen falsche Propheten und werde es vollkommen zunichtemachen. Weißt du noch?
Gott hat sich in den Herzen der Menschen niedergelassen, Jorge. Er braucht keinen Interpreter, am wenigsten eine falsche Kirche mit falschen Propheten.
Warum sollte ein lebendiges Gesetz der Gerechtigkeit eine von Menschen gemachte Religion wie die eure brauchen, erst recht in einer Krisenzeit wie dieser, wo uns nur noch die göttliche Gnade retten kann?
So lege deine weiße Robe ab, Jorge. Das ist ein Befehl, keine Bitte. Sie steht dir sowieso nicht.
Wir sehen dich vor Gericht. Du weißt welches Gericht ich meine.
Kevin